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Mittwoch, 31. August 2011

Liebe Mitstreiter des WJT in Madrid, liebe Unterstuetzer von zuhaus und liebe Interessierte!!!

Mittlerweile habe ich schon mit vielen Missionarinnen aus anderen Ländern gesprochen und ihre Erfahrungen gehört. Scheinbar sind nur wir nicht von Gastfamilien aufgenommen worden. Bei allem was ich also höre, kann ich nur sagen, dass eine der stärksten Erfahrungen vom WJT ihr Mitstreiter und Mitstreiterinnen seid!!! Denn keiner von uns hat sich unterkriegen lassen: weder von den kalten Duschen, noch von 699 Mitschlafenden und teilweise Schnarchenden, noch von unliebsamen Gästen, die nahmen, was ihnen nicht gehörte, noch von Papstgegnern, die meinten, sie müssten mal lautstark ihre Meinung sagen (Über die letzten beiden Punkte haben sich auch einige spanische Atheisten übrigens sehr geärgert. Sie meinten, das waere ja wohl eine Frechheit).

Also, ich muss sagen, dass ich immer stolzer auf uns alle bin (natürlich besonders auf meine Gruppe 5:))
Wenn ich an die Hitze bei der Abschlussveranstaltungdenke und dass wir sogar noch den Potsdamern und der anderen deutschen Gruppe unter unseren Schirmen Platz gemacht hatten. Oder wenn ich an die Tanzenden im Regen denke, das Schüttel Schüttel Spiel spielend (andere haben versucht ihre Dinge zu bedecken und die Schirme festzuhalten, wurden aber trotzdem nass), also wie wir das gelebt und überstanden haben, ist für mich echt ein Wunder.

Ein anderer starker Moment war für mich die Zeit der Anbetung bei der Vigil. 2 Millionen Leute im Schweigen, die so ihren Glauben ausdrückten. Nach der Hitze, die wir erlebt hatten und dem unerwarteten Gewitter war das für mich ein besonderer Moment. Wir sagen das oft, dass wir eine Weltkirche sind, aber ich fand, in diesem Moment (wie auch in anderen beim Feiern und einander begegnen) war das besonders deutlich. Es gibt viele andere, die mit uns unterwegs sind. Dieser Moment war fuer mich gerade so ergreifend, weil wir zusammen gefeiert und viel Spass gehabt hatten. Und diese Stille war unglaublich verbindend. Gott verband uns alle miteinander. Ich hoffe, dass ich mich an diesen Moment der Stärke und der Ergriffenheit erinnere, wenn ich mal denke, dass ich allein bin und mich keiner versteht. Denn es ist nicht wahr. Ich bin nicht allein. Wir sind sehr viele, die wir in der Kirche unterwegs sind. Uns verbindet ein anderer, egal wo wir uns oertlich befinden.


Die andere starke Erfahrung war fuer mich unsere Gruppe. Ich bin dankbar dafuer, euch ein wenig mehr kennengelernt zu haben.Diese Tage hat auch eine Missionarin aus Japan u.a. von einem jungen Mann berichtet, der beim Tsunamie am 08.03.2011 aus der Familie 23 Leute verloren hat, die an der Kueste lebten. Nur Seine Eltern waren ins Inland gezogen. Er hat an der 14. Kreuzwegstation das Kreuz mit den Spaniern beim grossen Keruzweg mitgetragen. Am Ende des WJT sagte er zu unserer Missionarin aus Japan, dass er ein wenig Frieden gefunden haette, da er hat erfahren duerfen, dass er das Kreuz nicht allein traegt und dass er nicht allein leidet, sondern Christus mit ihm.
Eine andere Missionarin, die in der Ukraine lebt, erzaehlte von ihrer Gruppe, die erst seit ca 20 Jahren den christlichen Glauben leben duerfen und noch sehr wenige sind. Fuer sie war die Erfahrung unglaublich ergreifend und bestarkend, dass wir Christen keine verfolgte Minderheit sind, sondern dass es viele andere gibt, die glauben, und zwar aus der ganzen Welt.

Ich schliesse mit einigen Abschlussworten des Papstes am Flughafen: "Diese vergangenen Tage in Madrid, mit so einer grossen Zahl von Jugendlichen aus Spanien und der ganzen Welt, bleiben tief in meiner Erinnerung und in meinem Herzen eingegraben. Ich kann nicht damit aufhoeren, euch dafuer aus ganzem Herzen zu danken, dass ihr zu diesem WJT gekommen seid und an ihm so freudvoll und enthusiastisch teilgenommen habt. Zu euch sage ich: Danke fuer das Zeugnis, dass ihr in Madrid und den anderen spanischen Staedten hinterlassen habt."

Liebe Gruesse von Kathrin Krall
(Schwester der missionarischen Gemeinschaft Diener des Evangeliums)

Montag, 29. August 2011

Was ich aus Madrid mitnehme...


Klar hat man Erwartungen an so ein Event wie den Weltjugentag, selbst wenn man, wie ich, eigentlich noch nie so richtig bei einem Weltjugentag dabei war.

In Köln war ich mit meinen 14 Jahren damals eigentlich noch zu klein und doch hab ich einfach trotzdem versucht überall, wo es ging, dabei zu sein. Die Motivation nach Sydney zu fahren war dann erst mal riesig, aber irgendwie kehrte nach all der Aufregung und dem Trubel viel zu schnell wieder der Alltag ein. Die Teilnehmerzahl der Vortreffen in meiner Gemeinde schrumpfte von Mal zu Mal, bis sich die ursprünglich regelmäßigen Treffen ganz im Sand verliefen. Und um mir alleine eine neue, unbekannte Gruppe zu suchen, fehlte mir vielleicht einfach das Selbstbewusstsein, die Ausdauer, der letzte Wille... Und eigentlich war es ja auch verdammt teuer und eigentlich hatte ich in den Sommerferien doch sowieso noch tausend andere Dinge vor und eigentlich wollte ich ja auch nach dem Abi ja eh zum Work & Travel’n nach Australien und zweimal in 2 Jahren runter fliegen und und und... Ich hab so lange Ausreden gefunden, bis die Zeit zu knapp war und dann war ich doch traurig mich nicht intensiver gekümmert zu haben...

Als dann feststand, dass der WJT 2011 in Madrid stattfindet, nach meinem Abi, nach meinen 7 Monaten Work&Travel in Australien, bevor mein Studium anfängt, war für mich klar: „Da simmer dabei, dat is prima...“

Wie meine Wahl auf das CRUX fiel, kann ich gar nicht mehr so genau sagen, ich weiß nur noch, dass ich dachte, ich zieh das auch alleine durch, nirgendwo kann man besser Leute kennenlernen, als in einer Gruppe junger Menschen, die alle eines verbindet: die Lust daran ihren Glauben mit anderen jungen Menschen aus der ganzen Welt lebendig zu leben und zu gestalten.

Trotzdem war ich ein kleines bisschen aufgeregt vor dem ersten Vortreffen, denn ich kannte ja wirklich keinen... Doch die legte sich, kaum dass ich das Café betreten hatte. Ich wurde direkt mit einem JMJ-Button ausgestattet, auf den ich meinen Namen schreiben sollte und frei nach dem kölschen Motto „Drink doch eine met“, war ich direkt mittendrin im Geschehen und fühlte mich von Anfang an wohl und gar nicht mehr allein und unbekannt. Allein über die Vortreffen und den Spanischkurs könnte ich schon Seiten schreiben, aber eigentlich geht es ja um den Weltjugendtag selbst. Zurück zu meinen Erwartungen: Ich hab mich gefreut auf die Begegnungen und den Austausch mit anderen jungen Menschen, die ticken wie ich, die aus ihrem Glauben Kraft schöpfen, die ihren Glauben leben und sich nicht damit verstecken! Und vor allem hoffte ich durch diese Begegnungen Bestätigung zu finden und meinen eigenen Glauben zu stärken, umso besser passte für mich das Motto „Firmes en la fe – In IHM verwurzelt und auf IHN gegründet, fest im Glauben“.

Und von der ersten Minute an hab ich mich genau davon mitreißen lassen, von unserer gemeinsamen Begeisterung, unserer Freude, den gemeinsamen Gebeten, von den lauten und den leisen Momenten, den gemeinsamen Gesprächen und dem gemeinsamen Schweigen. Ich werde niemals vergessen, wie es war, dabei gewesen zu sein, denn hier zählt wirklich „dabei sein, ist alles“. Das Singen in der U-Bahn, die Besichtigungstouren in Barcelona und Madrid, die Gottesdienste mit mehreren hunderttausend Menschen, die Hitze und das Schwitzen, riesige Gruppenunterkünfte, schlafen unter den Sternen und eiskalte Duschen (die dadurch immer herrlich erfrischend waren), unsere super tolle Wallfahrtsleitung, die Ober- und Gruppenleiter, die wirklich alles im Griff hatten, Fahnen, Fotos und das Tauschen von Mitbringseln aus der Heimat, die Katechesen, die Erfahrung, dass wir gemeinsam stark sind (vor allem gegen die Demonstranten, die für einen Abend unsere internationale Friedlichkeit gestört haben) und als Höhepunkt, die Zeit auf dem Feld „Cuatro Vientos“, unser Füreinanderdasein, für die, denen es schlecht ging, der Kampf gegen die Mittagshitze und um Wasser, das wir ja dann abends vom lieben Gott persönlich bekommen haben! ;) Wir haben uns gegenseitig unterstützt um unsere Lager gegen Regen und Sturm zu schützen und konnten alle zusammen darüber lachen, dass es ausgerechnet an dem Abend regnet, an dem wir es eigentlich so gar nicht gebrauchen konnten. Und selbst die Busfahrten waren ein Erlebnis: unsere Busfahrer, die regelmäßig neue Streckenrekorde aufgestellt haben und die Autobahnpolizei, die uns 20min vor dem Ziel 1,5h auf einem Rastplatz festgehalten hat! :D

Ich hab so viel mitgenommen aus dieser Zeit, neue Denkanstöße, neue Eindrücke, fremde Kulturen (und wenn es nur die spanische Siesta war ;)), neue Lieder, neue Perspektiven und vor allem jede Menge neue Freunde und die Lust jetzt öfter im CRUX vorbeizuschauen, um mir diese Geborgenheit im Glauben, die ich in den Tagen in Spanien empfunden habe, zu behalten, dass ich völlig offen zu meinem Glauben stehen kann und nicht schief angeguckt werde.

Bis Rio de Janeiro sind es jetzt noch 2 Jahre, in diesen 2 Jahren kann viel passieren. Ich weiß nicht wie es bis dahin mit meinem Studium aussieht, ob ich Zeit und Geld haben werde. Aber ich weiß jetzt, was mir die Teilnahme am Weltjugendtag gebracht hat, wie viel Freude ich erlebt habe, wie er mich persönlich weitergebracht hat und dass ich alle Hebel in Bewegung setzen werde, um auch beim nächsten Mal irgendwie dabei zu sein! Esta es - la juventud del Papa! (auch wenn der Papst nun mal wirklich nicht das Wichtigste in den Tagen war ;))



Doro

Sonntag, 28. August 2011

Auf dem Weg nach Madrid

Fahrt nach Madrid, 15.-17.08.2011

Hallo zusammen,
ich bin zwar nicht mit der CRUX-Gruppe gefahren, aber ihr kennt mich ja aus dem CRUX ;)

Ich werde jetzt aber nur von unserer Hinfahrt berichten. Die komplette Woche würde wohl den Rahmen sprengen. ;)

Also: Ich bin mit der Azubi-Gruppe aus dem Erzbistum mitgefahren. Wir saßen im wohl berühmtesten Bus aus der Kölner Gruppe. Der Bus mit der Nummer 24.
Für alle die es doch noch nicht mitbekommen haben. Wir haben 40 Stunden, ja ihr habt richtig gelesen, 40 Stunden von Köln nach Madrid gebraucht. Ihr fragt euch jetzt bestimmt warum. Also hier die ganze Leidensstory:
Wir sind am Montag um kurz nach 13 Uhr losgefahren. Alles schien noch super. Wir haben unseren Kram bekommen und erste Bekanntschaften geknüpft.

Doch irgendwann in Frankreich fingen die Probleme an. Erst schien es so, als würden wir nicht mehr richtig beschleunigen können. Mitten auf der Autobahn sind wir auch einmal auf dem Seitenstreifen stehengeblieben. Schnell hatten die Busfahrer den Motor im Visier. Bei einer Rast untersuchten sie diesen und kamen zu der Entscheidung mitten in Frankreich nach einem Hochdruckreiniger zu suchen um ihn zu säubern.
Mittlerweile war es schon früher Abend als wir in einem kleinen Dörfchen einen Bauern fanden, der so etwas besaß.
Zum ersten Mal an diesem Tag hatten wir wohl Glück, als wir wirklich eine Familie trafen, die so etwas besaß. Dann hieß es ran ans Werk. Der Motor wurde penibel gereinigt und währenddessen brachte uns die Frau des Bauern kleine rosa Biskuits. Als der Motor sauber war und es hieß wieder Plätze einnehmen,  hofften wir alle, dass es nun ohne weitere Verzögerungen weiterging.

Doch diese Hoffnung wurde uns schon nach ca. 50 km genommen. Der Bus war nun endgültig Schrott und wir suchten eine Pizzeria oder einen McDonald's, um wenigstens etwas zu essen.

In Châlons-en-Champagne hatten wir einen gefunden und alle stürmten den Mäcces.
Zwischendurch wurde ein Mechaniker bestellt. Auch wurde ein Ersatzbus organisiert, von dem es dann hieß, dass er schon unterwegs sei, doch keiner wusste so richtig woher. Erst viel später stellt sich diese Nachricht als Missverständnis heraus. Es war noch gar kein Bus unterwegs... Erst jetzt wurde wirklich ein Ersatzbus bestellt.
So wurde das Industriegebiet von dieser Stadt zu unserem ersten Nachtlager. Wir bekamen unsere Schlafsäcke und Isomatten und legten uns hin. Teilweise auf dem Asphalt, teilweise im Bus. Es war so ca. 23 Uhr. (Wer sich den genauen Ort mal anschauen will, kann „87 Avenue du Président Roosevelt, 51000 Châlons-en-Champagne, Frankreich“ in Google-Maps eingeben und dann StreetView benutzen)

Die Nacht verging und der nächste Morgen war da. Der Ersatzbus kam endlich und kurze Zeit vorher ist auch ein Ersatzteil für den kaputten Bus angekommen. Als wir dann endlich losfuhren, hörten wir schon von der nächsten Schockmeldung. Der Bus konnte nur bis zur französischen Grenze fahren. Es wurde also ein Doppeldeckerbus aus Madrid angefordert, der uns auf einem Rastplatz kurz vor Bordeaux abholte. Dies war nun der 3. Bus auf unserer Reise, die aber nun ohne weitere Vorkommnisse von statten ging.

Am 17. August um 5 Uhr morgens waren wir dann endlich da. (Wohlgemerkt, wir sind am 15.08. losgefahren.) Dominik erwartete uns schon und wies uns ein. Wir alle wollten aber nur noch raus, eventuell schlafen und/oder duschen.
Somit endete unsere Odyssee Köln-Madrid nach 40 Stunden.

Gruß
euer Andy
Der liebe Dino hat gebloggt ;-), manche sterben wohl nie aus :-)

Samstag, 27. August 2011

Weltjugendtag in Spanien heißt…

…einen sehr begehrten Sonnenhut tragen.
…in Katechesen über den Glauben nachdenken.
…mit Menschen aus aller Welt den Glauben feiern.
…den Papst sehen.
…Menschen aus aller Welt begegnen.
…tolle Städte besuchen.
…im Meer schwimmen.
…mit 5 Leuten bei einem Unwetter unterm Schirm sitzen und trotzdem Spaß haben.
…den Glauben besser kennen lernen.
…mit ganz vielen Menschen eine fröhliche Party feiern.
…für die Toilette anstehen.
…immer und überall singen.
…Temperaturen über 40 Grad aushalten.
…sich im überfüllten Madrid durch die Straßen schieben.
…begeisternde Messen feiern.
…erleben, dass die Kirche jung und lebendig ist.
…in Turnhallen schlafen.
…nicht mehr wissen, was „ausgeschlafen sein“ heißt.
…sich trotz unterschiedlicher Sprache, Herkunft und Kultur unkompliziert miteinander verständigen.
…die Metro und die Straßen Madrids drohen aus allen Nähten zu platzen. 

von Clara

Freitag, 26. August 2011

Konzert im Forum

Barcelona, 13.08.2011

Ich erzähle von einem Abend in Barcelona, der für mich der schönste in der ersten Woche war!
Dort kam auch das erste Mal WJT-Feeling auf.
Abends nach der Eröffnungsmesse war ein Festival für alle Pilger am Forum. Dies ist ein großer Platz, an dem auch morgens die Eröffnungsmesse der Tage der Begegnung stattgefunden hat.

Es spielten zwei verschieden Bands. Aber nicht nur die Bands wurden gefeiert. Der ganze Platz war voller lebendiger Menschen, die tanzten, sangen und lachten. Alle waren einfach glücklich und fröhlich. Aber das Besondere daran war, dass die Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern zusammen waren.
Eine Gruppe von Franzosen hat einen Tanz angefangen und immer mehr Jugendliche stellten sich dazu und tanzten mit.
An einer anderen Stelle fingen Jugendliche an, eine Menschenkette zu bilden. Auch dort hängten sich immer mehr dran und liefen über den Platz.
Andere unterhielten sich einfach über die Länder, aus denen sie stammten.
Dieses Gefühl von Gemeinsamkeit war unbeschreiblich schön.


von Teresa

Auf Spurensuche – auf den Wegen des Vertrauens durch Madrid - „Noche por la Paz“

Die Gemeinschaft aus Taizé hat mich vor einigen Jahren gelehrt, auf die Suche nach den Spuren Jesu in unserem Leben zu gehen und Vertrauen zu wagen. So habe ich dies auch in Madrid versucht. Immer wieder konnte ich während unserer Fahrten in der Metro von Madrid Menschen treffen, die mit dem WJT und Glauben nur wenig anfangen konnten. Trotz ihrer Skepsis und ihrer anfänglich ablehnenden Haltung, ließen sie sich von unserer Glaubensfreude, die wir ausstrahlten, anstecken und öffneten sich zu kurzen, intensiven Gesprächen.

Ich denke da z.B. an eine blinde Frau mit Blindenhund. Sie saß etwas verloren und verunsichert in der Metro zwischen der laut singenden Schar von WJT-Teilnehmer/innen. Als ich sie ansprach, wollte sie das Gespräch zuerst ablehnen. Ganz vorsichtig konnte ich jedoch Zugang zu ihr gewinnen und ihr erklären, wie wichtig es für die jungen Menschen sei, ihren Glauben in einer großen, tragenden Gemeinschaft zu feiern, zu erfahren, dass ihr Glaube Zukunft hat und zu spüren, dass die Liebe unseres Gottes aus uns herausstrahlt. Da bemerkte ich, wie diese Frau plötzlich aufbrach, sich ein Lächeln des Verstehens auf ihren Lippen zeigte… Ganz leise begann sie von ihren eigenen, schon lange vergrabenen Erfahrungen zu berichten. Als sie aussteigen musste, verabschiedete sie sich mit großer Dankbarkeit, weil sie sich wahrgenommen und getragen fühlte, weil sie Etwas wiederentdeckt hatte…


Eine der berührendsten Veranstaltungen des WJT war für mich die „Noche por la Paz“ (die Nacht für den Frieden), die von der Communauté du Chemin Neuf am Freitagabend auf der Plaza de Oriente angeboten wurde.

Ich war überrascht, wie viele junge Menschen sich dort zusammen gefunden hatten, um miteinander zu singen, zu beten und Glaubenszeugnisse zu hören. Ganz ungezwungen konnte sich Jede/r in die Ecken des Platzes zurückziehen und dort in besonders gestalteten Gebetsecken ein Gebet oder auch einen längeren Brief niederschreiben. Überall waren Friedenslichter aufgestellt. In den, an den Platz angrenzenden Buchsheckengängen fanden wir die Möglichkeit, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen. Trotz des Gesanges und der instrumentellen Begleitung lag eine unbeschreibliche Ruhe über diesem Platz. In der eucharistischen Anbetung wurde ganz leise spürbar, was wirklich zählt in unserem Leben. Frieden breitete sich aus und eine tiefe Gemeinschaft wurde erfahrbar…

Ein wohltuendes Zeichen nach der Gegendemo von Mittwochabend …


Schön, dass Gemeinschaften wie die Dienerinnen des Evangeliums, Chemin Neuf oder Taizé uns auf unserem Glaubensweg begleiten…



von Monika

Für Dominik


Der Videoausschnitt stammt von Domradio.

Euer Redaktions-Team

Dieser Blog soll lebendig werden!

Damit das passiert, hat sich die "Crux-Blog-Redaktion" heute getroffen.
Wir möchten uns einmal vorstellen, damit der Blog nicht so anonym bleibt.
Wir, das sind: Theresa, Julia, Katrin, Gregor und Anne
Zusammen haben wir schon viel geschrieben, überlegt und Werbung gemacht.
Das Treffen war echt lustig und ließ ganz viel WJT Erinnerungen aufblühen, die Kekse, das aufs Essen warten, das Chaos ;-) und ganz viel Spaß :-)!

Danke!

Donnerstag, 25. August 2011

Ungewolltes Mr. X Spiel in einem Kaufhaus

Madrid, 18.08.2011

Mr. X? In einem Kaufhaus? Das hätte ich mir vor unserer Suche nach Postkarten und Briefmarken (in diesem Fall unser „Mr. X“) auch nicht vorstellen können.

Nach der erfolglosen Suche nach einem Tabaccoshop erfuhren wir in einer Buchhandlung, dass wir Postkarten und Briefmarken in einem Kaufhaus in der Nähe bekämen. Also nichts wie hin. Nach eigener, vergeblicher Suche fragten wir irgendwann eine Verkäuferin, die zwar fast kein Englisch konnte, uns aber mit einer Mischung aus Spanisch und Handzeichen den Weg beschrieb: Geradeaus und dann drei Etagen runter. Die Rolltreppen fanden wir schnell. Doch zwei Etagen später ging es nicht mehr weiter, es gab keinen Weg mehr, der runter führte.

 Was jetzt? Nach einigem Suchen fragten wir noch mal eine Mitarbeiterin in dem Kaufhaus-die Antwort: Noch eine Etage runter!  -nur WO? Rolltreppen oder Ähnliches waren nicht auffindbar. Schließlich fanden wir Aufzüge. Wir fuhren runter- und wo fanden wir uns wieder? Im Kaufhaus, neben Postkartenständern? Weit gefehlt! Im Parkhaus. Was nun? Ein paar machten sich auf die Suche nach einem Weg ins Kaufhaus, andere versuchten noch eine Etage runterzufahren. Die erste Gruppe fand nach ein paar Minuten wieder zu uns zurück, die andere fuhr ein paarmal mit dem Aufzug an uns vorbei. Nur hielten sie nicht bei uns. Den Grund erfuhren wir später: Im Aufzug waren die einzelnen Etagen nur mit Buchstaben beschriftet, deren Sinn nicht erschließbar war. Nach einigem Probieren fanden sie irgendwann die richtige Etage. Nach guten zwei Stunden wollten wir nur noch aus dem Kaufhaus raus.

Draußen erfuhren wir durch Fragen, dass in der Umgebung Postkarten nur in dem Kaufhaus erhaltbar wären. OK, wir wagten einen letzten Versuch. Es lohnte sich: Nachdem uns jemand, der endlich mal Englisch konnte, den Weg beschrieb, kamen wir schließlich unten an. Hier fanden wir Souveniers und eine Post, wo wir Briefmarken bekamen. Dies allerdings auch nur mit Hilfe einer netten Spanierin, die fließend Deutsch sprach und zwischen uns und den Beamten am Postschalter dolmetschte, die nur Spanisch konnten. Postkarten gab es hier auch nicht. Die mussten wir dann in der Innenstadt suchen.


von Julia

Dienstag, 23. August 2011

Der erste Erfahrungsbericht, ein ganz großes Dankeschön!

Der Weltjugendtag war für mich mehr als nur eine Begegnung mit Papst Benedikt in Madrid. Es waren wertvolle Begegnungen mit wertvollen Menschen sowohl aus Köln, die wie ich mit dem Crux unterwegs waren, aber auch Menschen aus fremden Ländern, denen ich mit Offenheit gegenüber trat und schon wusste, auch ich werde mit offenen Armen empfangen. Mit Herzlichkeit und Freude erfüllt war unsere Ankunft in Barcelona wie auch in Madrid. Die Freiwilligen Helfer jubelten als wir aus dem Bus stiegen und begrüßten uns mit einem Lachen. Auch Tage auf weniger komfortablen Schlafplätzen konnten unsere Stimmung nicht tilgen. Als ich das erste Mal in Madrid aus der U-Bahn stieg hätte ich auch bei einer Fußballweltmeisterschaft oder einem Pop-Konzert sein können, so viele Menschen mit heiterer Stimmung gingen singend und jubelnd umher. Nur hatten wir alle einen anderen Grund; es ging nicht um einen Ball oder eine Band, sondern um uns selbst und unseren gemeinsamen Glauben, den wir miteinander leben und teilen wollten. Und das ist für mich das größte am WJT, nicht der Papst, den man von weit weg sieht, sondern die Menschen, denen man hautnah begegnet, kennen lernt, auch wenn man nicht die gleiche Sprache spricht.

Ich wünsche uns allen, dass auch wir zu Hause mit Offenheit weiter durch unser Leben ziehen und Menschen begegnen. Denn wie Guy de Maupassant einmal sagte: Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.

Auf nach Rio de Janeiro 2013. Adiós.


von Marco

Hey Kölle - do ming Stadt am Rhing

Liebe Cruxler und Freunde!

Wir sind wieder da! Gut angekommen und mit vielen, vielen Erfahrungen durften wir heute nach zwei Wochen Erlebnissen, Erfahrungen und Gemeinschaft wieder gesund und glücklich nach Hause kommen.

Wir haben alle soviel Freude und Spaß im miteinander beten, glauben und (über/)leben ;-) gehabt, dass einige mit gemischten Gefühlen aus dem Bus ausgestiegen sind.
Glücklich wieder zu Hause bei Familien und im gewohnten Luxus zu sein, mit der Möglichkeit sich mal ganz nach seinen Bedürfnissen auszuschlafen, aber auch in dem Bewusstsein, sich von vielen neuen Freunden und einer Gemeinschaft die top zusammengehalten hat erstmal trennen zu müssen.

Ich kam nach Hause und hatte zur Freude meiner Familie das Bedürfnis, viel von meinem Erlebten mitzuteilen.

Jeder hat die Tage individuell gestaltet und aus seiner eigenen Perspektive geschaut.
Heute im Bus, durften wir bereits an einigen persöhnlichen Gedanken, Zeugnissen, Meinungen und Erfahrungen Einblick gewinnen.
Wir möchten mit diesem Blog die Möglichkeit schaffen, Daheimgebliebenden eine bunte Mischung unserer Tage vorzustellen und uns selbst an Glückliche und Unglückliche Momente erinnern, an viel Witz und miteinander lachen, denn wir sind jeder auch seine Weise Christusglücklicher mit Freude nach Hause gekommen. ;-)

Dafür muss ganz vielen Menschen Danke gesagt werden, den Organisatoren und Voluntarios in Spanien, dem Ferienwerk, der Heeresleitung, den Oberleitern (für das Crux ganz besonders Dominik und Kristell), den Gruppenleitern und allen Teilnehmern, die diesen WJT für uns zu einem so tollen Erlebniss gemacht haben, dass wir hofftenlich mit unserer Freude und Dankbarkeit weitertragen und andere anstecken.


Nochmal ein dreifach Kölle Alaaf an:
Alle Verantwortlichen
Alaaf
Spanien
Alaaf
WJT
Alaaf


Ein fröhliches Bloggen und ein Wiedersehen!
Die Redaktion

Donnerstag, 18. August 2011

Grüße aus Madrid

Liebe Cruxler

Die erste und wahrscheinlich letzte Internetgelegenheit!
gestern Abend war die Stimmung in der Stadt mehr und mehr angespannt und einige Kölner sind in die Gegendemo geraten. Alle sind gut in der Unterkunft angekommen und viele von uns haben nichts von der Demo mitbekommen. Heute morgen ist auch alles etwas ruhiger und wir befinden uns nicht im Stadtzentrum. Die Stimmung bei den Kölnern ist sowohl in Unterkunft und Katechese gut.
Wir schlafen, wenn auch nicht viel und Wasser steht uns ausreichend zur Verfügung.
Wir freuen uns auf die nächsten Tage.

Ganz liebe Grüße aus Madrid!
Die Redaktion
von Erfahrungen schreiben wir rückblickend aus Köln.

Montag, 8. August 2011

Unser Blog ist online!

Herzlich Willkommen!

Nach einer langen Vorbereitungszeit geht es diese Woche endlich los nach Spanien!

Aus dem Erzbistum Köln fahren 1700 Jugendliche mit zum 26. Weltjugendtag, davon sind 140 in der Gruppe des Jugendpastoralen Zentrums CRUX in Köln, unserer Gruppe.

Aufgeteilt in zwei Busse treten wir am Mittwoch Abend eine 20-stündige Busfahrt nach Barcelona an. Dort werden wir zusammen mit allen Pilgern aus dem Erzbistum die Tage der Begegnung verbringen, bevor wir dann zum eigentlichen Weltjugendtag nach Madrid weiterfahren.

Was wir auf der Fahrt und in den beiden spanischen Städten alles erleben kannst Du ab dem 10. August hier nachlesen.