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Montag, 29. August 2011

Was ich aus Madrid mitnehme...


Klar hat man Erwartungen an so ein Event wie den Weltjugentag, selbst wenn man, wie ich, eigentlich noch nie so richtig bei einem Weltjugentag dabei war.

In Köln war ich mit meinen 14 Jahren damals eigentlich noch zu klein und doch hab ich einfach trotzdem versucht überall, wo es ging, dabei zu sein. Die Motivation nach Sydney zu fahren war dann erst mal riesig, aber irgendwie kehrte nach all der Aufregung und dem Trubel viel zu schnell wieder der Alltag ein. Die Teilnehmerzahl der Vortreffen in meiner Gemeinde schrumpfte von Mal zu Mal, bis sich die ursprünglich regelmäßigen Treffen ganz im Sand verliefen. Und um mir alleine eine neue, unbekannte Gruppe zu suchen, fehlte mir vielleicht einfach das Selbstbewusstsein, die Ausdauer, der letzte Wille... Und eigentlich war es ja auch verdammt teuer und eigentlich hatte ich in den Sommerferien doch sowieso noch tausend andere Dinge vor und eigentlich wollte ich ja auch nach dem Abi ja eh zum Work & Travel’n nach Australien und zweimal in 2 Jahren runter fliegen und und und... Ich hab so lange Ausreden gefunden, bis die Zeit zu knapp war und dann war ich doch traurig mich nicht intensiver gekümmert zu haben...

Als dann feststand, dass der WJT 2011 in Madrid stattfindet, nach meinem Abi, nach meinen 7 Monaten Work&Travel in Australien, bevor mein Studium anfängt, war für mich klar: „Da simmer dabei, dat is prima...“

Wie meine Wahl auf das CRUX fiel, kann ich gar nicht mehr so genau sagen, ich weiß nur noch, dass ich dachte, ich zieh das auch alleine durch, nirgendwo kann man besser Leute kennenlernen, als in einer Gruppe junger Menschen, die alle eines verbindet: die Lust daran ihren Glauben mit anderen jungen Menschen aus der ganzen Welt lebendig zu leben und zu gestalten.

Trotzdem war ich ein kleines bisschen aufgeregt vor dem ersten Vortreffen, denn ich kannte ja wirklich keinen... Doch die legte sich, kaum dass ich das Café betreten hatte. Ich wurde direkt mit einem JMJ-Button ausgestattet, auf den ich meinen Namen schreiben sollte und frei nach dem kölschen Motto „Drink doch eine met“, war ich direkt mittendrin im Geschehen und fühlte mich von Anfang an wohl und gar nicht mehr allein und unbekannt. Allein über die Vortreffen und den Spanischkurs könnte ich schon Seiten schreiben, aber eigentlich geht es ja um den Weltjugendtag selbst. Zurück zu meinen Erwartungen: Ich hab mich gefreut auf die Begegnungen und den Austausch mit anderen jungen Menschen, die ticken wie ich, die aus ihrem Glauben Kraft schöpfen, die ihren Glauben leben und sich nicht damit verstecken! Und vor allem hoffte ich durch diese Begegnungen Bestätigung zu finden und meinen eigenen Glauben zu stärken, umso besser passte für mich das Motto „Firmes en la fe – In IHM verwurzelt und auf IHN gegründet, fest im Glauben“.

Und von der ersten Minute an hab ich mich genau davon mitreißen lassen, von unserer gemeinsamen Begeisterung, unserer Freude, den gemeinsamen Gebeten, von den lauten und den leisen Momenten, den gemeinsamen Gesprächen und dem gemeinsamen Schweigen. Ich werde niemals vergessen, wie es war, dabei gewesen zu sein, denn hier zählt wirklich „dabei sein, ist alles“. Das Singen in der U-Bahn, die Besichtigungstouren in Barcelona und Madrid, die Gottesdienste mit mehreren hunderttausend Menschen, die Hitze und das Schwitzen, riesige Gruppenunterkünfte, schlafen unter den Sternen und eiskalte Duschen (die dadurch immer herrlich erfrischend waren), unsere super tolle Wallfahrtsleitung, die Ober- und Gruppenleiter, die wirklich alles im Griff hatten, Fahnen, Fotos und das Tauschen von Mitbringseln aus der Heimat, die Katechesen, die Erfahrung, dass wir gemeinsam stark sind (vor allem gegen die Demonstranten, die für einen Abend unsere internationale Friedlichkeit gestört haben) und als Höhepunkt, die Zeit auf dem Feld „Cuatro Vientos“, unser Füreinanderdasein, für die, denen es schlecht ging, der Kampf gegen die Mittagshitze und um Wasser, das wir ja dann abends vom lieben Gott persönlich bekommen haben! ;) Wir haben uns gegenseitig unterstützt um unsere Lager gegen Regen und Sturm zu schützen und konnten alle zusammen darüber lachen, dass es ausgerechnet an dem Abend regnet, an dem wir es eigentlich so gar nicht gebrauchen konnten. Und selbst die Busfahrten waren ein Erlebnis: unsere Busfahrer, die regelmäßig neue Streckenrekorde aufgestellt haben und die Autobahnpolizei, die uns 20min vor dem Ziel 1,5h auf einem Rastplatz festgehalten hat! :D

Ich hab so viel mitgenommen aus dieser Zeit, neue Denkanstöße, neue Eindrücke, fremde Kulturen (und wenn es nur die spanische Siesta war ;)), neue Lieder, neue Perspektiven und vor allem jede Menge neue Freunde und die Lust jetzt öfter im CRUX vorbeizuschauen, um mir diese Geborgenheit im Glauben, die ich in den Tagen in Spanien empfunden habe, zu behalten, dass ich völlig offen zu meinem Glauben stehen kann und nicht schief angeguckt werde.

Bis Rio de Janeiro sind es jetzt noch 2 Jahre, in diesen 2 Jahren kann viel passieren. Ich weiß nicht wie es bis dahin mit meinem Studium aussieht, ob ich Zeit und Geld haben werde. Aber ich weiß jetzt, was mir die Teilnahme am Weltjugendtag gebracht hat, wie viel Freude ich erlebt habe, wie er mich persönlich weitergebracht hat und dass ich alle Hebel in Bewegung setzen werde, um auch beim nächsten Mal irgendwie dabei zu sein! Esta es - la juventud del Papa! (auch wenn der Papst nun mal wirklich nicht das Wichtigste in den Tagen war ;))



Doro